Mittwoch, 29. Oktober 2014

Bilderpotpurri Delhi: Weltmetropole mit Makeln

Es ist eine enorm anspruchsvolle Aufgabe, eine Bilderauswahl zusammenzustellen, die der enormen Widersprüchlichkeit und Bipolarität Delhis auch nur annähernd gerecht wird. Auf der einen Seite der Straße zeichnen die blinkenden überdimensionalen Schaufenster der prunkvollen indischen Malls das Antlitz der Stadt, auf der anderen Seite derselben Straße kämpfen ganze Hundegruppen um die wenigen Leckerlies, die eine indische Müllhalde so hergibt.

Nichtsdestotrotz zeichnet diese Bilderauswahl (m)ein relativ differenziertes Bild der indischen Weltstadt und drittgrößten Metropolregion der Welt (nach Tokio und Jakarta). Enjoy!

Indische Kunst



Prunkvoll geschmückte Mall in Delhi zu Diwali

Ein Rikscha-Fahrer wartet auf Kundschaft in Jangpura

Schicke Apartments auf der einen Straßenseite
Fast schon absurd sauber und modern: die Metrostationen

Abgewrackte Autos auf der anderen Straßenseite


Einige Meter später auf der gleichen Straße: ein hübsch hergerichteter Park

Wiederum einige Meter weiter: zerstörte öffentliche Sanitäranlagen
"Wohnzimmer" am Straßenrand der Press Enclave

Man mag es kaum glauben: hier leben Menschen
Unter einer Brücke von Jangpura


Ein modernes Krankenhaus in Saket

Mitten im Wohnviertel: eine eingestürzte Terrasse
Auch schmucke Hotels gehören essentiell zum Stadtbild Delhis


Mitten im riesigen Durcheinander schaffen es die indischen Kids trotzdem ihren Spaß zu haben
Ein Bild, das seine eigene Sprache spricht
Eine der schickeren Wohngegenden: Saket
Andere Seite der Straße, an der auch die Select Citywalk Mall liegt


Andere Seite der Straße, an der auch die Select Citywalk Mall liegt (2)


















Sonntag, 26. Oktober 2014

Serie: Dinge, die man nur auf Reisen tut… #2: Mit Händen essen

Sobald man die deutschen Landesgrenzen verlässt, verschieben sich zwangsläufig auch die eigenen Prinzipien ein wenig. Das heißt zwar nicht, dass ich grundsätzlich ein anderer Mensch bin, sobald ich den Travel-Modus anschmeiße, aber bestimmte deutsche Angewohnheiten, Verhaltensweisen und Prioritäten verlieren schlichtweg ihre Gültigkeit und müssen mehr oder weniger ersetzt werden. Was das genau heißt, wird euch die Kaese-auf-Weltreise-Serie  mit dem Titel „Dinge, die man nur auf Reisen tut…“ nach und nach vorstellen.


#2:     Mit Händen essen


Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Ich bin der Letzte, der sich einen Burger mit Pommes bestellt und anschließend nach Messer und Gabel fragt. Dass ich allerdings grundsätzlich meine Nahrung mit meinen Händen zu mir nehme, kann ich wohl auch nicht behaupten. Glückwunsch an meine Mama an dieser Stelle, muha. 

In Indien ist das alles ein wenig anders. Hier isst man nahezu ALLES mit der Hand. Und das ist westlichem Spießbürgertum anfangs sehr befremdlich. Seit ich den ungemein tapferen Schritt vollzogen habe, mich in die örtlichen Lokalitäten Delhis zu wagen, wurde mir dies immer wieder vor Augen geführt. Denn immer wenn ich an meiner indischen Imbissbbude des Vertrauens vorbeischaute und kreuz und quer ohne Plan und System irgendwelche Gerichte bestellte, war eines immer wieder dasselbe: Der Mitarbeiter fasste alles, was auf meinem Teller landete, mit der bloßen Hand an. Keine Handschuhe, kein nix. Eine andere Welt halt. Kleingeschnittene Karotten, Gurken oder die Chapatis - alles handmade! Und ohne jegliches Besteck serviert.
Nun gut, dachte ich, vielleicht ist das auch nur so, wenn man in den nicht gerade elegantesten Street Food Läden seine tägliche Mahlzeit bestellt. Weit gefehlt! Als vor kurzem mein Praktikum im nicht gerade für Sittenlosigkeit bekannten Goethe-Institut startete, waren sich auch meine ansonsten pikfein gedressten Arbeitskolleginnen unisono nicht zu schade, ihre Chapatis per Hand mit allen möglichen indischen Köstlichkeiten zu füllen. 
Als wenn das nicht schon genug wäre, ist es zudem sehr verbreitet, ausschließlich die rechte Hand zum Essen zu benutzen. Macht es kleinen Tollpatschen wie mir nicht unbedingt leichter, aber, und das ist wohl das Wichtigste: Man gewöhnt sich dran. Und irgendwie macht es mittlerweile auch Spaß!
Ein abschließender Tipp allerdings: bitte, bitte Hände waschen!  

Freitag, 24. Oktober 2014

Lichterfest in Indien - Happy Diwali!

Gestern war es also soweit: Meine ersten indischen Feiertage standen auf dem Programm. Zwischen Oktober und November wird in Indien nach hinduistischer Tradition Diwali oder auch das Lichterfest gefeiert und auch für mich wurde dieses indische Fest zu einer tollen Sache.


Nun machen wir uns nichts vor, es wäre schon ein wenig lächerlich, wenn all meine neu gewonnenen Freunde aus allen Teilen der Welt und ich Diwali auf traditionellste Art und Weise zelebrieren würden. Deshalb galt es für mich und die anderen Internationals, die zum Großteil ebenfalls bei diversen internationalen Einrichtungen arbeiten, möglichst authentisch zu improvisieren. Das ist uns - nach eigener Wahrnehmung - auch hervorragend gelungen. Da insbesondere unsere italienische Fraktion mit dem Kochlöffel im Mund geboren zu sein scheint, zauberte sie uns ein bezauberndes Festmahl, das insgesamt über 15 hungrige Münder füllte. Bravissimo! 

Wer am Herd eher unbegabt war (z.B. ich), hatte eine weniger ambitionierte Aufgabenstellung: Er sollte Alkohol für die Gemeinschaft mitbringen. Diese äußerst schwere Aufgabe habe ich immerhin zur allgemeinen Zufriedenheit bewältigen können.

Mit zeitweise über 35 Menschen aus fast genauso vielen Nationen feierten wir auf eher unkonventionelle Art auf einer Dachterrasse in einem der schöneren Viertel Delhis, Jangpura, und beobachteten die grenzenlose Faszination der Inder für Feuerwerk. Von 19.00 Uhr bis in die tiefe Nacht feierten die Inder mit zahllosen Knallern und Raketen und verwandelten den Himmel in eine riesige Lichtershow. 

Auch wenn zu späterer Stunde jeder Atemzug nach Rauch und Staub schmeckte, ist es definitiv eine Empfehlung meinerseits, einmal Diwali in Indien mitzuerleben. Auf welche Art und Weise auch immer.  

Mittwoch, 22. Oktober 2014

English Summary 1.02 - Happy Diwali!

I admit it: I owe you one - at least! After my full-bodied announcement of a bilingual blog I screwed it a bit. BUT, nevertheless, I will not quit and continue on this unsteady basis. Still better than not to write in English at all.

So what's new? 

Quite a lot. Two weeks ago I started my internship at the Goethe-Institut New Delhi and that captures almost all my attention. Especially my six female colleagues - who try to turn me into Erika - do their best to keep me busy. But it's not true that I wouldn't like that. A copy and coffee internship would be much worse - so do not consider that as an offence. Even to keep the blog alive in German is a huge challenge, but to face it effectively I started organizing some kind of a schedule. Makes things way easier.

What else?

Besides my internship I organized my life a bit. With my new friend Andreas I will move into an apartment in South Delhi and found my tiny little german colony.The process of negotiating with brokers and landlords took probably twice the time it would need in every other country of the world, but eventually we succeeded. At least in our opinions.

What's up next?

Diwali! No clue? I hadn't either! Since I had a bunch of gifts on my table this morning. The institute kindly organized adorable little presents for the crew. What a surprise! Diwali is basically comparable
to Christmas in our countries. The only remarkable difference is, that it is kind of a mix of Christmas and New Years Eve. People mess around with firecrackers and fireworks since weeks. Sounds fun, but causes primarily stressful nights and a very sticky air that makes you feel like dust bag.

In terms of traveling - not that much - for now. But this will change, definitely. A couple of free weekends are coming up and that keeps me literally alive. Taj Mahal is on top of my to-do list.

Even without understanding everything you will still be able to follow the basic subjects of the blog and get an idea how I am doing. Particularly all the pictures will keep you on track.

Warm regards into every part of the world except of Germany ;-)

!!!JEDER DEUTSCHE, DER TATSÄCHLICH TROTZDEM BIS HIER HER GELESEN HAT, TEILT MIR DAS BITTE PER KOMMENTAR MIT :-)!!!

Dienstag, 21. Oktober 2014

Selfie-Tourismus Pt. 4: Dadi-Poti Grab in Hauz Khas


Selfie-Tourismus zum Vierten. Dieses Mal in den wunderschönen Grab-Anlagen von Hauz Khas. An alle Bart-Fetischisten: Seit heute früh seh ich wieder aus wie Schwiegermuttis Liebling :-)  

Sonntag, 19. Oktober 2014

Wohnungssuche in Indien – reine Nervensache (Teil 2)

Das Wichtigste vielleicht mal vorweg: Andreas und ich haben es tatsächlich vollbracht, eine Wohnung in Delhi zu beziehen. Der Weg dorthin war mehr als beschwerlich, manchmal jedoch ist der Weg auch das Ziel.

Die unendliche Geschichte auf dem Weg zur ersten eigenen Wohnung in Delhi re-live.
Hier gehts zu Teil 1.

14.10.2014 (besagter Tag, an dem die Wohnung tip-top sein sollte)

17.43 Uhr: Zwei deutsche Narren treffen sich wieder am Moti’s und wollen frohen Mutes in Richtung ihrer Wohnung in Spe aufbrechen. 
Unser neues Zuhause

17.57 Uhr: Ein Anruf kommt herein. Es ist der Makler: „I am very sorry but the landlord has only time after 7 pm. We shift our meeting from 6 to 7 pm.”

17.58 Uhr: Die zwei deutschen Narren kehren nun weniger frohen Mutes um und beschließen, eine Stunde am Markt von Malvija Nagar totzuschlagen. Einer von ihnen kauft sich beinahe fragwürdige Schuhe.

18.19 Uhr: Der eine zum anderen: „Hmmm, immer noch ganz schön viel Zeit. Lass uns was essen.“

18.41 Uhr: Die Narren machen sich auf den Weg zur Wohnung.

18.48 Uhr: Die Narren erreichen die Wohnung und lassen sich vom sichtlich motivierten Sicherheitsmann beeindrucken, wie gut er die Autos einweist und jedem Auto, das seiner Meinung nach zu schnell an ihm vorbeirauscht, mit der Trillerpfeife zur Ordnung mahnt.

19:00 Uhr: Außer den deutschen Narren ist niemand weiter an der Wohnung.

19:26 Uhr: Siehe 19:00 Uhr.

19:32 Uhr: Makler erreichen die Wohnung mit den Worten „Sorry, Sorry!“. Der Landlord (Besitzer des Hauses) schafft es nun wohl doch komplett gar nicht, heute in der Wohnung zu erscheinen.

19:34 Uhr: Makler und die Interessenten betreten die Wohnung. Sie sieht sogar noch schlimmer aus. Die zuvor rumliegenden eingesauten T-Shirts und Schnapsflaschen sind zwar nun einigermaßen in Mülltüten zusammengepfercht, dafür beheimatet der Kühlschrank einige neue Monokulturen. „Für diesen Drecksladen unterschreib ich gar nichts.“, empört sich der eine der beiden Deutschen.

19.52 Uhr: Trotzdem lesen die beiden den Mietvertrag und sind etwas verdutzt: „Die Küche empfangen wir also in einwandfreiem Zustand? Die Wohnung ist sauber und ordentlich?“
Gewöhnungsbedürftig: unsere Küche

20.03 Uhr: „You have time until tomorrow to clean the apartment. Otherwise we will not take it.” Die Interessenten verlassen die Szenerie. Kinnladen der Makler berühren fast den Fußboden.

20.10 Uhr: In der Rikscha stellen beide Deutschen fest: „Gar keinen Bock mehr auf so einen indischen Affentanz!“

15.10. 2014 

17:57 Uhr: Nur ein deutscher Narr wartet dieses Mal vor der Wohnung.  

18:11 Uhr: Landlord und Makler erscheinen. In ihren Maßstäben viel zu früh.

18:13 Uhr: Gruppe betritt die Wohnung. Der Landlord scheint etwas aufgeregt.

18:18 Uhr: Wohnung befindet sich urplötzlich in einwandfreiem Zustand. Die Betten haben neue Matratzen, die Couch im Wohnzimmer hat neue Bezüge. Der Landlord bietet sogar neuen Kühlschrank (ohne Monokulturen) an. Einziger kleiner Schandfleck: die Bäder. Hier liegen deutsche und indische Vorstellungen von Hygiene einfach zu weit auseinander. Eine deftiger Frühjahrsputz im Herbst sollte da aber Abhilfe schaffen. 

18:25 Uhr: Landlord, Makler und der deutsche Narr, der immer noch auf die Minute genau zu jedem  Treffen mit Indern erscheint, sind glücklich und unterzeichnen den Mietvertrag.

18:31 Uhr: Indischer Wohnungs-Affentanz beendet.
  

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Wohnungssuche in Indien – reine Nervensache (Teil 1)

Das Wichtigste vielleicht mal vorweg: Andreas und ich haben es tatsächlich vollbracht, eine Wohnung in Delhi zu beziehen. Der Weg dorthin war mehr als beschwerlich, manchmal jedoch ist der Weg auch das Ziel.

Die unendliche Geschichte auf dem Weg zur ersten eigenen Wohnung in Delhi re-live.

Hier gehts zu Teil 2

04.10.2014
Ticken in Indien anders: Uhren.

16.45 Uhr: Zwei etwas angespannte Deutsche stehen in einem der netteren Viertel Delhis, Malvija Nagar, vor dem stadtbekannten Restaurant Moti‘s und warten auf irgendetwas.

17.02 Uhr: Zwei Deutsche stehen immer noch dort und gucken sich fragend an. Der eine mit Mütze entgegnet: „Naja, ein Treff um 17.00 Uhr in Indien ist halt eher ein Treff um 17.30 Uhr.“ Beide drehen erstmal Däumchen.

17.18 Uhr: Der eine von beiden telefoniert sichtbar genervt mit irgendwem und entgegnet seiner Begleitung danach: „Der Makler ist wohl auf dem Weg.“

17.31 Uhr: Ein Inder gesellt sich zu den beiden Weißbroten (Anm. d. Red.: Ankur, ein Freund von Andreas, der uns bei der Wohnungssuche behilflich ist) und versichert gestenreich, dass er normalerweise nicht so spät dran ist.

17.41 Uhr: Die nun dreiköpfige Gruppe guckt fragend durch die Weltgeschichte und aus Verlegenheit geraten die Däumchen zunehmend in Rotation.

17.50 Uhr: Ein von Kopf bis Fuß geleckter Makler steigt von seinem schwarzen Motorrad und lässt kurz zuvor den Motor aufholen. „Oh, I didn’t know that you are three guys. Then I have to drive back and get my car.” Makler verlässt den Ort des Geschehens. Die Weißbrote schütteln ihre Köpfe.

17.58 Uhr: Die Dreiergruppe dreht erneut Däumchen.

18.21 Uhr: Der Makler kehrt mit einem winzigen Auto zurück. Er hat nun einen weiteren Makler an Bord. Die Fünfer-Gruppe fährt los. Wie sich die drei Wohnungsinteressenten auf der Rückbank stapeln, entzieht sich den Gesetzen der Physik.

18.30 Uhr: Erste Wohnung erreicht. Die Makler zeigen den Interessenten eine Wohnung, die 65.000 INR kostet. Ein Interessent entgegnet: „Wir hatten ihm doch eigentlich klipp und klar gesagt, dass unsere absolute Grenze bei 35.000 INR liegt.“

19.09 Uhr: Die zweite Wohnung wird angesteuert. Sie kostet immerhin nur 40.000 INR und besitzt vier Zimmer. Für eine fünf-köpfige Familie sicher ideal, für zwei Praktikanten? Maßlos übertrieben!

19.38 Uhr: Die größere Variante eines Smarts und seine fünf Insassen steuern die dritte Wohnung an. Sie kostet 30.000 INR und ist genau genommen eine Dreiraumwohnung. Ein Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer. Die Interessenten schauen sich die Wohnung genau an. Unglücklicherweise ist der Makler spontan müde und das Meeting muss beendet werden.

19.59 Uhr: Zwiegespräch der Interessenten: „An für sich ist die Wohnung ok. Aber es sieht aus wie im Schweinestall. Wenn die das, so wie besprochen, bis zum 14.10. alles in Ordnung bringen, können wir die eigentlich nehmen. Aber so wie es bis jetzt aussah, war das ein Witz.“

Ende Memo Tag 1 - Hier gehts zu Teil 2

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Selfie-Tourismus Pt. 3: Nehru Place


Selfie-Spektakel am absolut überfüllten Nehru-Place. Hier stapeln sich die Menschen geradezu und shoppen bis die Schwarte kracht. Mittendrin: ein deutscher übermotivierter Touri, der für dieses Bild extra ein Geländer hochgeklettert ist und dafür so einige fragende Blicke erntete. Dennoch: Das Bild war es wert!

Dienstag, 14. Oktober 2014

Neue Serie: Dinge, die man nur auf Reisen tut…

#1: Nach zwei Tagen eine WG gründen

 

Sobald ich die deutschen Landesgrenzen verlasse, verschieben sich zwangsläufig auch meine eigenen Prinzipien ein wenig. Das heißt natürlich nicht, dass ich grundsätzlich ein anderer Mensch bin, aber sobald ich den Travel-Modus hochfahre, verlieren bestimmte deutsche Angewohnheiten, Verhaltensweisen und Prioritäten schlichtweg ihre Gültigkeit und müssen mehr oder weniger ersetzt werden. Was das genau heißt, wird euch die heute startende Kaese-auf-Weltreise-Serie  mit dem Titel „Dinge, die man nur auf Reisen tut…“ scheibchenweise beleuchten.

Wir starten mit einer Anekdote aus der Kategorie „in Deutschland würde ich das niemals machen“. Vor einigen Tagen habe ich Andreas (angehender Praktikant der RSL Stiftung) kennengelernt. Er war zufällig im gleichen Hotel abgestiegen wie ich und nach meiner französischen Erfahrung mit Laurent  wusste ich ein richtiges mit Inhalten gefülltes Gespräch mal wieder echt zu schätzen. Das hätte nicht zwanghaft auf Deutsch sein müssen, der Zufall wollte es aber so.
Mein angehender Roomie Andreas
Einen Tag Sightseeing und einige Unterhaltungen später stellten wir fest, dass wir beide mit der Situation, dauerhaft im Hotel zu leben, unzufrieden waren und erzählten, was uns zum Beispiel alles daran störte. Schreiende Inder, vorbeirauschende Züge – es hatte sich etwas Frustrationspotenzial angesammelt, allerdings hochgradig unzufrieden waren wir auch wieder nicht. Jedoch, und da waren wir uns einig, gehört es zu einem richtigen Leben in einer fremden Weltmetropole auch irgendwie dazu, eine eigene Wohnung zu haben und nicht dauerhaft im Hotel zu leben. Einige Wimpernschläge später entzückte uns ein gemeinsamer Geistesblitz:

„Wir kennen uns ja nun bereits fast 48 Stunden. Wir gründen eine WG!“

Richtig gehört, wir gründen spontan eine WG. Da wir beide noch über zwei Monate in der Stadt sind, macht das selbst rational gesehen, irgendwo Sinn. So viel Sesshaftigkeit ist vielleicht nicht ultimativ "travel-mäßig", aber den Umständen entsprechend. 

Nur einen Tag später trafen wir uns mit diversen Maklern, handelten gemeinsam mit einem indischen Freund von Andreas bis aufs Blut, und beziehen nun schlussendlich gemeinsam eine Wohnung im Süden Delhis und werden wohl oder übel viel Zeit miteinander verbringen. Somit werden wir nach zwei Tagen Bekanntschaft eine WG aufmachen. Sowas macht man halt nur auf Reisen.

Samstag, 11. Oktober 2014

Rikscha fahren in Delhi – ein Erlebnis für sich (Video)

Durch die Straßen von Delhi mit einer Rikscha zu verkehren gehört mindestens genauso zu Indien wie der Hinduismus, die heilige Kuh oder Cricket. Jede Fahrt ist dabei so ein kleines Erlebnis für sich.

Zunächst einmal grundsätzlich: Es gibt zwei Sorten von Rikschas. Das Motor-Rikscha (umgangssprachlich auch Auto) und das Fahrrad-Rikscha. Jede Fahrt beginnt typisch indisch mit einer Verhandlung. Da die Taxometer (alles natürlich rein zufällig) zu 95% gerade kaputt sind, beginnt das dreiste Gefeilsche. Die frechen Rikscha-Fahrer verlangen zunächst (inklusive Weißbrot-Zuschlag) erstmal das Dreifache. Am besten man suggeriert ihnen nun, dass man kein Tourist ist und die Preise kennt. Selbst wenn das nicht der Fall ist. Das ein oder andere Wort Hindi wäre an dieser Stelle sicher nicht verkehrt, funktioniert aber auch ohne.  
Indisches Motorrikscha

Auf einen Preis verständigt, beginnt die wilde Fahrt. In der Regel kennen sich die Rikscha-Fahrer unglaublich gut aus und wissen bereits beim Hören der Straße, wo es hingeht. Im Zweifelsfall wird einfach an der nächsten Kreuzung einer der unendlich vielen anderen Rikscha-Fahrer um Rat gebeten.

Dass Rikscha-Fahrer nun nicht unbedingt zu Indiens Privilegierten zählen, liegt wohl auf der Hand. Insbesondere bei den schmächtigen Fahrrad-Rikscha-Fahrern, die für einen Spottlohn die kräftigeren, wohlhabenden Inder und Touristen durch die Gegend kutschieren,  ist ein schlechtes Gewissen schon ein wenig Teil der Fahrt. Wer aber nun die Rikscha-Fahrer kategorisch meidet, macht es nur unwesentlich besser. Denn sie verdienen in diesem hart umkämpften Geschäft ihren Lebensunterhalt. Rikscha-Fahrer gänzlich zu meiden ist auch in Anbetracht der oftmals recht ungünstigen Lage der Metrostationen und der schieren Größe Delhis relativ schwierig.

Genug geredet, ab jetzt lassen wir Bilder sprechen. Eine Rikschafahrt durch die Straßen Delhis als Video:


Freitag, 10. Oktober 2014

Dienstag, 7. Oktober 2014

Fundstück des Tages - Find of the Day

Spontanes Straßen-Cricketgame für meinen deutschen Weggefährten Andreas und mich. Endergebnis: Unentschieden. 


Montag, 6. Oktober 2014

Voller Gegensätze: Ein Bilderpotpurri von Delhi

Old Delhi: Street Food im wahrsten Sinne. 
Einer von vielen Märkten in Jangpura.


Die unendlich vielen Autorikschas (Tuk-Tuk) - die eigentlichen Wahrzeichen Delhis.
Feiertage in Delhi - die Stadt putzt sich heraus.

Sie prägen das Bild der Stadt: streunende Hunde. Nachts kann es auch mal gefährlich werden.

Öffentliches Urinieren stellt eines der größeren Ärgernisse dar.

Das extreme Wetter macht auch den Indern zu schaffen.
Das moderne Delhi am Nehru Platz

Den Hindus heilig: der Elefant.
Der Metro-Untergrund von Delhi: Nichts für schwache Nerven.

Einer von vielen Märkten am Connaught Place.

Ein bisschen wie die Tauben-Frau bei Kevin allein in NY 

Selfie-Spaß am Connaught Place

Souvenir- und Stoffhänlder in Janpath
Baustofftransport auf indian Style



 Narendra Modis Kampagne #mycleanindia rollt durchs Land

Jeder und alles nimmt hier am Verkehr teil.


Ebenfalls heilig für die Hindus: die Kuh